Shop ’til you drop – was die neue chinesische Lebensphilosophie für den österreichischen Export bedeutet

Yan Yan Import Export Leave a Comment

Chinesen befinden sich seit geraumer Zeit in einem Konsumrausch. Sie sind markenfixiert, materialistisch und vertreten den Glaubensgrundsatz: money rules. Bevorzugt werden ausländische Marken, speziell europäische Produkte stehen für Qualität und sind hoch im Kurs. Der Preis und die Marke dienen als Orientierungshilfen auf dem maßlos überfluteten, unüberschaubaren, riesigen Markt. Chinesen konsumieren ganz nach dem Motto: je teurer desto besser. Woher kommt der Konsumrausch und was bedeutet das für den österreichischen Export?

Geschichtlicher Abriß

Die Volksrepublik China wurde 1949 von Mao Zedong ausgerufen. Gleichzeitig wurde der Westen mit seiner Marktwirtschaft und seinem Kapitalismus zum Feind erklärt. Ausländer mussten das Land verlassen und die Grenzen wurden geschlossen. Für mehr als 30 Jahre hielt China an seiner totalen Abschottung zum Westen fest. Erst nach Maos Tod und der Machtübernahme durch Deng Xiaoping wurde es möglich, eine drastische Wende in der Außen- und Wirtschaftspolitik einzuleiten. Wirtschaftliche Liberalisierung und die Öffnung zum Westen waren Dengs zentrale Anliegen. Diese neugewonnene wirtschaftliche Freiheit verdrehte den Chinesen völlig den Kopf. Die Grenzen waren gefallen, der Markt war nun offen für ausländische Erzeugnisse, die binnen kürzester Zeit den chinesischen Markt überfluteten. Bei soviel Auswahlmöglichkeit entwickelte sich auch die neue Devise der Chinesen – Shop ’til you drop.

Made in Austria – mehr gefragt denn je

Für österreichische Unternehmen ist das ein Segen. Denn österreichische Erzeugnisse genießen einen ausgezeichneten Ruf unter den konsumsüchtigen Chinesen. Sie suchen explizit und gezielt nach Produkten „Made in Austria“ und setzen dann alle Hebel in Bewegung um die auserwählten Produkte nach China zu holen. Habt ihr schon mal von der Edelweiß Kosmetik gehört? Ich erfuhr davon, als eine chinesische Kollegin mir voller Begeisterung davon erzählte und mich dann voller Entsetzen anschaute, als ich sagte, ich hätte noch nie was davon gehört. Sie zückte sodann ihr Handy, rief das allmächtige Taobao (vergleichbar mit Amazon, nur noch viel viel größer) auf und hielt mir das Handy vor das Gesicht: Edelweiß Gesichtsmaske, original importiert aus Österreich, umgerechnet 25 Euro pro Maske. Der Preis sei tatsächlich sehr hoch, aber sie kommt aus Österreich, betonte sie wiederholt.

Vorsicht! China!

Widerspreche ich mich wenn ich einerseits von Chancen für den österreichischen Export spreche, andererseits aber vor dem chinesischen Markt warne? Nein, ganz und gar nicht. Der chinesische Markt ist zweifelsohne sehr groß und bietet viele Möglichkeiten für österreichische Unternehmen. Dennoch ist das Abenteuer China schneller beendet als geplant, wenn man diesem nicht mit einer gesunden Portion Vorsicht und Skepsis gegenüber steht. Es sind nicht nur die Sprache und die Landessitten, die völlig anders sind, sondern es steckt viel mehr dahinter. Wie geht man also am besten vor wenn man einen Markteintritt in China plant? Hier ein kleiner Auszug davon.

So wird der Markteintritt erfolgreich

Chinesischer Kooperationspartner. Die gute Nachricht ist, egal welches Produkt, welche Dienstleistung man anbietet, mit einem guten Kooperationspartner vor Ort ist alles möglich. Die schlechte Nachricht ist, es ist gar nicht einfach einen vertrauenswürdigen chinesischen Partner zu finden, mit dem man eine langfristige Zusammenarbeit aufbauen kann. Es dauert oft Jahre bis das Vertrauen aufgebaut ist und der chinesische Partner wirklich voll bei der Sache ist.

Netzwerk aufbauen. Einer meiner Lieblingssprüche, der den Nagel auf den Kopf trifft: „Nur wer guanxi hat, also ein gutes Netzwerk an Kontakten, kann in China die Bestimmungen und Paragrafen ausreichend flexibel auslegen.“ Man soll nicht glauben, dass nur der chinesische Partner über ein gutes Netzwerk verfügen soll. Als österreichisches Unternehmen hat man Zugang zu Kreisen, in denen nur Ausländer verkehren. Diese Ausländer sind meistens Fachkräfte in Führungspositionen, die wertvolle Kontakte darstellen.

Gerne sind wir Ihnen bei Ihrem Export-/Expansionsvorhaben behilflich. Kontaktieren Sie uns noch heute für ein unverbindliches Erstgespräch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

zwölf + achtzehn =